Stechmücken verwenden verschiedene chemische und optische Reize, um ihr „Blutwirte“ zu finden. Dazu gehören das Kohlendioxid (CO2), das wir ausatmen, Körperwärme und -Feuchtigkeit, Bewegung und nicht zuletzt unser besonderer Hautduft, der uns für die Mücken unwiderstehlich macht. Zahlreiche Rezeptoren auf den Antennen reagieren auf diese Schlüsselreize und lösen Verhaltensantworten aus, die die Mücke schließlich näher zu ihrem Opfer bringen.
Die Schweiß- bzw. Duftzusammensetzung der Haut ist dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich; dies ist zum Teil erblich bedingt und lässt sich auch durch intensives Waschen nicht ändern. Manche Menschen riechen für Mücken im Vergleich zu anderen einfach etwas besser und werden verstärkt angeflogen. Vergleichbar ist diese Präferenz vielleicht mit einem reichhaltigen Abendbüffet: Der Großteil der Hungrigen greift vermutlich eher zum saftigen Steak und lässt das trockene Brötchen links liegen. Was nicht heißen soll, dass trockene Brötchen nicht auch hin und wieder gegessen werden.
Der Blutzuckergehalt ist für die Stechmücke nicht entscheidend. Ebensowenig die Blutgruppe oder der Fettgehalt des Blutes. Das “süße Blut” ist eher metaphorisch zu verstehen – hier wurde das menschliche Verlangen nach Süßigkeiten auf die Mücke übertragen. Menschen, die oft gestochen werden, kennen sicher die tröstenden Worte: “Du hast eben süßes Blut”. Der Grund für die Attacken ist aber ein anderer und unter dem Punkt darüber “Ich werder so gut wie nie gestochen. Oder: Mich mögen Mücken zum Fressen gern. Woran liegt das?” erklärt.
Eine klare Geschlechterpräferenz haben Stechmücken nicht. Die Attraktivität einer Person wird von ihrem Geruch bestimmt. Auf der menschlichen Haut wurden über 350 verschiedene Substanzen festgestellt, von denen einige wenige wohl eine sehr tragende Rolle bei der Anlockung von Stechmücken spielen. Das Duftbukett kann schwanken, z.B. auf Grund von Mengenunterschieden einzelner Substanzen – diese Unterschiede sind aber nicht unbedingt geschlechts-, eventuell aber altersabhängig. Für die Malariamücke Anopheles gambiae duften erwachsene Menschen z.B. wesentlich verführerischer als Kleinkinder.
Das Gerücht, dass durch die regelmäßige Einnahme von Vitamin B eine Veränderung des Hautduftes stattfindet, die die Mücken auf Distanz halten soll, hält sich ähnlich hartnäckig wie die viel gepriesene Wirkung von Mückenpiepsern, die durch das Aussenden hochfrequenter Töne Stechmücken in die Flucht schlagen sollen. Zahlreiche nationale & internationale wissenschaftliche Studien konnten weder für die eine noch für die andere Anwendung eine abschreckende Wirkung auf Stechmücken feststellen.
Die Verbindung zwischen Knoblauch und Stechmücken geht wohl auf den Einsatz der Zwiebeln gegen andere Blutsauger zurück: die Vampire. Gegen Stechmücken kann das Lauchgewächs allerdings kaum etwas ausrichten. Knoblauch enthält ätherische Öle, die in hohen Konzentrationen eine abschreckende Wirkung auf manche Stechmückenarten haben könnten – allerdings wären hierfür erhebliche Mengen an Knoblauch nötig und diese würden mit Sicherheit zunächst nur die Menschen in Ihrer Umgebung in die Flucht schlagen. Von einer Verwendung ist also eher abzuraten.
Es ist in der Tat möglich, die persönliche Attraktivität für Stechmücken durch den Konsum von Alkohol zu erhöhen. Zwei unabhängige Studien verglichen die Attraktivität von Probanden, die Bier getrunken hatten, mit einer Kontrollgruppe, die nur Wasser zu sich genommen hatte. Beide Forschergruppen beobachteten, dass sowohl die für die Tests verwendete Asiatische Tigermücke als auch Malariamücken aus einer Gruppe von Probanden bevorzugt diejenigen stachen, die Alkohol getrunken hatten. Möglicherweise bewirkt der Alkoholabbau eine Veränderung der Duftzusammensetzung der Haut – eine genaue Klärung der Ursachen ist aber noch nicht getroffen.
Kommerzielle Anti-Mückenprodukte zum Auftragen auf die Haut wirken meist über den Kontakt zwischen behandelter Haut und stechfreudiger Mücke und nicht über größere Distanzen. Es ist also nicht möglich, durch das Einreiben einiger weniger Hautstellen eine Art Dampfglocke um den Körper zu erhalten, die dann die Mücken auf Abstand hält. Von daher ist es wichtig, alle exponierten Hautstellen lückenlos zu behandeln, sonst findet die Mücke auch noch die kleinste unbehandelte Stelle und sticht dort zu.
Der Juckreiz nach dem Stich ist Teil einer Immunantwort unseres Körpers auf den Speichel, den die Mücke während des Stechprozesses in den Wundkanal abgegeben hat. Dieser enthält gerinnungshemmende Proteine, die von unserem Körper als Fremdstoff erkannt und bekämpft werden. Je nach Mückenart, abgegebenem Speichel und Immunreaktion können die Hautreaktionen ganz unterschiedlich ausfallen: Manchmal nehmen wir den Stich kaum wahr, in anderen Fällen plagt uns eine rote, juckende Quaddel. Das beste Mittel ist es, nicht zu kratzen (was mitunter viel Disziplin erfordert). Durch das Kratzen erhöht sich die Durchblutung der Stichstelle und die Reaktion breitet sich weiter aus, der Juckreiz wird folglich noch stärker. Außerdem können während des Kratzens durch Verunreinigungen Bakterien in die Wunde gerieben werden und eine Entzündung bewirken. Zur Linderung des Juckreizes kann die Haut leicht gekühlt werden (z.B. mit einem Kühlkissen, einem kalten Waschlappen oder Eiswürfeln – diese aber bitte nicht zu lange auf der Haut lassen).
Im Handel erhältliche, kühlende Gele bringen oft nur eine kurze Linderung. Diese verfliegt, sobald der kühlende Effekt nachlässt. Geräte mit Wärmeplättchen, die sich auf knapp über 50° C erhitzen und direkt nach dem Stich auf die betreffende Hautstelle gedrückt werden, zielen darauf ab, die injizierten Gerinnungshemmer durch die Hitze zu denaturieren, also unschädlich zu machen, und somit die Immunantwort zu unterdrücken. Tiefere Hautschichten werden dabei jedoch nicht erreicht, es kann also sein, dass dennoch ein leichter Juckreiz entsteht.
Kommerzielle Anti-Mückenprodukte zum Auftragen auf die Haut wirken meist über den Kontakt zwischen behandelter Haut und stechfreudiger Mücke und nicht über größere Distanzen. Es ist also nicht möglich, durch das Einreiben einiger weniger Hautstellen eine Art Dampfglocke um den Körper zu erhalten, die dann die Mücken auf Abstand hält. Von daher ist es wichtig, alle exponierten Hautstellen lückenlos zu behandeln, sonst findet die Mücke auch noch die kleinste unbehandelte Stelle und sticht dort zu.
Es sollten geeignete Vorsorge- und Bekämpfungsmaßnahmen getroffen werden, um belästigungsfreie Sommerabende im Freien verbringen zu können.
Eine langfristig effektive Bekämpfung der Mücken kann schließlich mit Hilfe von geeigneten Fallensystemen erreicht werden – bei Interesse informieren Sie sich auf den betreffenden Seiten unserer Homepage und nehmen Sie Kontakt zu uns auf.
Sollte der Klimawandel milde Winter und ein regenreiches Frühjahr begünstigen, so ist damit zu rechnen, dass Stechmücken deutlich früher im Jahr zu fliegen beginnen und dies auch über einen längeren Zeitraum in den Herbst hinein tun. Eine Temperaturerhöhung kann zudem die Lebensbedingungen für bisher nicht heimische Stechmückenarten verbessern. Anpassungsfähige tropische Arten können auch in Mitteleuropa Fuß fassen, hierzu zwei Beispiele: Die Asiatische Tigermücke (ursprünglich in Asien beheimatet) breitet sich seit den 90er Jahren in Europa aus. Die Übersiedlung gelang ihr auf verschiedenen Transportwegen, z.B. im Rahmen des Altreifenhandels zwischen Europa und Asien (die Reifen sind ideale Wasserreservoire, in denen sich die Larven während der Überfahrt entwickeln können) oder durch den Handel mit Glücksbambus (in Form von Eiern, die am Stengel haften oder im Wasser der Versandbehälter). Aedes albopictus ist heute z.B. in Italien, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und der Schweiz heimisch. 2007 wurden erstmals in Deutschland an einer Raststätte in der Nähe der Schweizer Grenze Eier dieser Mückenart gefunden. Eine weitere, ursprünglich in Asien beheimatete Art ist allerdings schon in Süddeutschland angekommen: die japanische Buschmücke Aedes japonicus.